Die ersten SETI-Programme zur Suche nach extraterrestrischer Intelligenz wurden in den frühen 1960er-Jahren initiiert und durchliefen verschiedene Stadien der wissenschaftlichen und öffentlichen Aufmerksamkeit. Trotz verschiedener interessanter Strategien, die Effektivität der SETI-Programme zu verbessern, z.B. indem man die Rechenleistung von privaten Computern im Internet zur Erhöhung der Auswertungskapazität nutzte (SETI@home), wurde man bisher nicht fündig. Mit der aktuellen Studie des Monats wird ein neuer Ansatz vorgestellt, mit dem die Suche methodisch „auf neue Beine gestellt wird“. Der HYPER-SETI-Ansatz wurde am Institut für Luft- und Raumfahrtinformatik der Universität Würzburg entwickelt. Der Autor des Textes, Hakan Kayal, stellt zunächst die sich in den letzten Jahren gewandelte Situation dar, die sich für die Frage nach außerirdischer Intelligenz durch die Entdeckung vieler Exoplaneten mit potenziell lebensfreundlichen Umweltbedingungen ergeben hat.
Nach einer Beschreibung der Grundprobleme der Möglichkeiten von Kommunikation, die von zentraler Bedeutung für die Forschungsstrategie sind, diskutiert er die Begrenzungen des klassischen SETI-Ansatzes, die den bisherigen Misserfolg verursachen könnten – falls tatsächlich extraterrestrische Intelligenz existiert. Schließlich stellt er den HYPER-SETI-Ansatz vor. Der zentrale Punkt dabei ist, nicht nach bekannten Mustern, sondern nach Anomalien zu suchen. Dies stellt technische und methodische Anforderungen, denen man inzwischen durch die technologischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte gerecht werden kann. Ein vielversprechender Ansatz, der auch für andere Bereiche der Anomalistik einige interessante methodische Aspekte beinhaltet.