Das Abfotografieren der Erdoberfläche durch Satelliten und Flugzeuge sowie die Zusammenführung solcher Aufnahmen durch die Google-Earth-Software hat schon einige Merkwürdigkeiten zutage gebracht und interessante Entdeckungen ermöglicht. So etwa Geoglyphen, die aufgrund ihrer Größe nur aus der Luft erkennbar werden. Bei manchen Strukturen ist unmittelbar und unzweideutig klar, dass es sich um Artefakte handelt, wie zum Beispiel bei den Nazsca-Linien in Peru. Andere Strukturen wiederum lassen sich plausibel auf Pareidolie zurückführen, d.h. auf die Eigenschaft des menschlichen Gehirns, in zufälligen Mustern bedeutsame Objekte wie etwa Gesichter zu erkennen. Schließlich gibt es auch Fälle, die weder der einen noch der anderen Kategorie klar zugeordnet werden können. Die hier vorgestellte Studie des Monats betrifft die Untersuchung eines solchen Falles, des „Badland Guardians“.
Die Autoren der Studie um George Haas, die sich mit Ancient-Aliens-Theorien und zunächst vor allem mit der Suche nach artifiziellen Strukturen auf dem Mars mithilfe von NASA-Aufnahmen beschäftigten, diskutieren hier eine geologische Struktur in den kanadischen „Badlands“. Im Unterschied zu einschlägigen TV-Programmen, bei denen jede Merkwürdigkeit auf die Ancient-Alien-Hypothese hin interpretiert wird, beschränken sich die Autoren in diesem Aufsatz auf die Diskussion der Frage, in welche Kategorie die Struktur eingeordnet werden soll. Handelt es sich um eine natürliche oder künstliche Formation. Die Meinungen mögen hier bei der Leserschaft auseinandergehen – die Diskussion ist anregend und auch aus einer ästhetischen Perspektive lohnenswert.