Den Gründungsimpuls für die 1999 erfolgte Entstehung der Gesellschaft für Anomalistik (damals noch unter der Bezeichnung "Forum Parawissenschaften") gaben enttäuschte Mitglieder der deutschen "Skeptiker"-Organisation GWUP, die die dort vorherrschenden Haltungen zum Umgang mit Parawissenschaften als dogmatisch und unangemessen empfanden, dies nicht länger mittragen wollten und zum Ergebnis gekommen waren, dass sich die "Skeptiker"-Bewegung hinsichtlich der vielfach an ihr geübten Kritik (siehe etwa skeptizismus.de) als nicht reformierbar erwiesen hatte.
Sie taten sich deshalb mit bekannten Vertretern von Parawissenschaften zusammen (die teils in ihrer jeweiligen "Szene" ähnlich frustrierende Erfahrungen mit vermeintlichen "Gesinnungsfreunden" gemacht hatten), das gemeinsame Ziel vor Augen, ein Forum zu schaffen, in dem Vertreter und Kritiker von Parawissenschaften gleichberechtigt zusammen kommen, um auf hohem Niveau einen konstruktiven kontroversen Dialog zu führen und gemeinsame Forschungsprojekte zu wissenschaftlichen Anomalien, Parawissenschaften und außergewöhnlichen menschlichen Erfahrungen zu initiieren. Ziel war und ist es, den ideologischen Lagerkämpfen, die die gesellschaftliche Debatte zu diesem Themenkreis prägen, entgegen zu wirken und Raum für wirklich ernsthafte wissenschaftliche Studien zu schaffen.
Mit der von der Gesellschaft für Anomalistik herausgegebenen Zeitschrift für Anomalistik entstand im Jahr 2001 eine Fachzeitschrift, in der solche Studien regulär publiziert werden und die - gemäß der geschilderten Programmatik - noch jeweils gleich in der selben Ausgabe von ausführlichen kontroversen Kommentaren kompetenter andersdenkender Experten begleitet werden, um den wissenschaftlichen Diskussionsprozess voran zu bringen.
Wenn Sie eine solche Orientierung unterstützen möchten, sind Sie als Mitglied bei uns gerne willkommen!
In der Tradition der Anomalistik
Wohl aufgrund unserer Entstehungsgeschichte begegnen wir manchmal dem Missverständnis, die Gesellschaft für Anomalistik sei eine Art "Abspaltung" der GWUP und selbst eine – wenn auch besondere – Form einer "Skeptiker"-Organisation. Beides ist nicht richtig. Bereits die Gründungsmitglieder unserer Gesellschaft gehörten mehrheitlich niemals der GWUP an. Heute dürfte der Anteil unserer Mitglieder, die zu irgend einem Zeitpunkt einmal Mitglied der GWUP waren, unter 10 % liegen. Die Gesellschaft für Anomalistik sieht sich auch nicht in der Tradition der sog. "Skeptiker"-Bewegung, sondern vielmehr in der Traditionslinie der sog. Anomalistik, die von Organisationen wie z.B. der "Society for Scientific Exploration" (SSE) repräsentiert wird.